Unterschied zwischen Flocken und Mahlen bzw. Flocker und Getreidemühle

Flocker

Der Flocker wird auch bezeichnet als Flockenquetsche, Kornquetsche oder Getreideflocker. Damit lassen sich Getreide, Pseudogetreide (etwa Buchweizen) und Ölsaaten (z.B. Leinsamen) zwischen zwei sich gegenläufig drehenden Walzen quetschen bzw. flocken. Das beim Quetschen entstehende Endprodukt nennt man Flocken. Flocken sind in ihrer Konsistenz deutlich homogener als Schrot, welcher sich bei grobem Mahlgrad mit einer Getreidemühle herstellen lässt. Das liegt daran, dass beim Quetschen das ganze Korn gepresst wird, während es beim Schroten grob auseinander gerissen wird. Flocken sind daher deutlich weicher in ihrer Konsistenz als Schrot und somit bekömmlicher für Müsli oder Porridge.

Hafer lässt sich besonders gut quetschen, da er relativ weich ist und viele Fette enthält. Das trägt dazu bei, dass die entstehenden Flocken stabil sind und ihre Form behalten. Härtere Getreidearten wie Dinkel, Weizen oder Kamut Urweizen ergeben gequetscht nicht ganz so formschöne Flocken wie Hafer, was einfach daran liegt, dass die entstehenden Flocken nach dem Quetschen auseinanderfallen. Das liegt in der Natur der Sache, tut dem positiven gesundheitlichen und geschmacklichen Effekt jedoch keinen Abbruch. Roggen und Einkorn liegen beim optischen Quetschergebnis in etwa zwischen Hafer und den härteren Getreidearten und lassen sich relativ gut zu homogenen Flocken verarbeiten.

Neben Getreidekorn lassen sich auch Ölsaaten wie Leinsamen oder Sesam sowie Sonnenblumenkerne quetschen. Das empfiehlt sich besonders bei Leinsamen, da die Schale vor dem Verzehr aufgebrochen werden sollte. Sonst geht der Leinsamen nämlich unverdaut durch den Körper und seine wertvollen Nährstoffe, darunter Omega-3-Fettsäuren, können nicht verwertet werden. Mit einem Flocker lässt sich die Schale aufbrechen und die Nährstoffe gelangen beim Verzehr der gequetschten Leinsamen in den Körper.

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YouFlake MuesliMachine Zirbe, hergestellt als Waldner Lisa Zirbe mit Schale

Getreidemühle

Bei einer Getreidemühle oder Kornmühle wird das Getreide oder Pseudogetreide (wie etwa Buchweizen) zwischen zwei Mahlsteinen zerrieben bzw. gemahlen. Bei grober Mahleinstellung entsteht grober Schrot, bei feiner Einstellung entsteht feiner Schrot, eher bekannt als Vollkornmehl. Es handelt sich dabei immer um Vollkornmehl, da beim bloßen Mahlen neben dem Mehlkörper natürlich auch Keimling und Schale mitgemahlen werden.

Um Auszugsmehl, auch Weißmehl genannt, aus dem Vollkornmehl herzustellen, muss dieses nach dem Mahlvorgang gesiebt werden. Das geht entweder manuell mit einem Mehlsieb oder automatisiert mit einem Siebaufsatz, wie es ihn für manche elektrische Mühlen gibt. Beim Sieben entstehen Weißmehl (hauptsächlich Mehlkörper) einerseits und Kleie (hauptsächlich Schalenanteile) andererseits. Gesünder ist es aber natürlich, wenn möglich, das Vollkornmehl zu verwenden, da der Keimling besonders viele Nährstoffe und die Schale hochwertige Ballaststoffe enthält. Gesiebtes Auszugsmehl wird beispielsweise zur Herstellung der meisten Kuchenteige oder für Feingebäck benötig, da diese mit Vollkornmehl zum einen nicht wie gewohnt schmecken und zum anderen die Backeigenschaften von Auszugsmehl nochmal besser sind, dieses also besser klebt und das Backergebnis somit besser zusammenhält. Die beim Sieben entstehende Kleie muss übrigens nicht weggeworfen werden, sondern kann beim nächsten Brotbacken zum Anreichern des Teigs verwendet werden oder ins Müsli gegeben werden, um dieses noch ballaststoffreicher zu machen.

Was denn nun? Flocker oder Mühle?

Was will ich machen?Flocker oder Mühle?
Müsli oder PorridgeFlocker
FrischkornbreiFlocker oder Mühle
BackenMühle (und Flocker optional)

Was können Flocker oder Mühle verarbeiten?

RohstoffFlockerMühle
Weichgetreide: Hafer, Dinkel, Weizen, Roggen, Kamut, Emmer, Einkorn, Gerste, Grünkern
Hartgetreide: Hirse, Mais, Reis, Amaranth
Pseudogetreide: Buchweizen, Quinoa
Hülsenfrüchte
Ölsaaten: Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Sesam, Mohn, Chia
Gewürze: Pfeffer, Chilischoten, Senfkörner, Kümmel, Fenchel, Koriander, Kardamon geschält, Nelken, Anis, Rosmarin, Thymian, Liebstöckel
Kaffee: Geröstete Bohnen

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