Eine eigene Getreidemühle – lohnt sich das? Warum es Getreidemühlen für zuhause gibt und wieso du davon profitierst!

„Soll ich mir eine Getreidemühle kaufen?“ Vielleicht stehst auch du im Moment vor dieser Frage.

Denn anders als Kaffeemaschine, Herd oder Mixer zählen Haushalts-Getreidemühlen nicht unbedingt zu den Standard-Geräten, die sich in jeder Küche finden.

Warum gibt es eigentlich Getreidemühlen für zuhause? Welche konkreten Vorteile ergeben sich dadurch? Und lohnt sich eine solche Anschaffung überhaupt? Mit diesem Artikel sorgen wir für Aufklärung rund ums Thema Getreidemühle!

Getreidemühlen – Herzstück traditioneller Backkunst

Seit Hunderten von Jahren ermöglichen es uns Getreidemühlen, Mehl für Backwaren herzustellen. 

In früheren Zeiten war eine hauseigene Getreidemühle deshalb das absolute Herzstück vieler Bäckereien. Zwischen den massiven Mahlsteinen der Mühle wurden ganze Getreidekörner (z.B. Weizen, Roggen oder Dinkel) mitsamt aller Kornbestandteile täglich frisch zu vollwertigem Mehl vermahlen und direkt zum Backen weiterverwendet.

Als im 19. Jahrhundert die Industrialisierung in Deutschland Einzug hielt, veränderten sich dadurch auch die Herstellungsprozesse innerhalb der Bäckerzunft: Neue Maschinen revolutionierten bekannte Backprozesse, lösten menschliche Hände ab und lagerten auch die Mehlherstellung in große Fabriken aus.

Zugunsten der industriellen Produktion rückte das traditionelle Backhandwerk so mehr und mehr in den Hintergrund. Weißmehl ersetzte Vollkornmehl flächendeckend und erfreute sich immer größerer Beliebtheit. Denn es war nicht nur deutlich länger haltbar als Vollkornmehl, sondern ermöglichte auch die Herstellung sehr feiner, heller Backwaren.

Heutzutage mahlen die meisten Bäckereien ihr Mehl nicht mehr selbst, sondern beziehen es in der Regel aus Groß-Fabriken. Für die Bäckerei bedeutet das in erster Linie: Weniger Arbeitsaufwand, deutlich niedrigere Produktionskosten, Zeitersparnis und wesentlich effektivere Erträge…klingt eigentlich großartig, oder?

Nun…nicht ganz…

Zwar brachte die Industrialisierung insgesamt den Vorteil, dass Mehl nun in kürzester Zeit und in großen Mengen auf Vorrat gemahlen und gelagert werden konnte.

Doch heute weiß man, dass industriell gefertigtes Gebäck hinsichtlich Qualität, Frische, Geschmack und gesundheitlichem Mehrwert nicht mehr annähernd vergleichbar mit traditionell hergestellten Backwaren ist.

Selbstgebackenes Sauerteigbrot

Vollwertkost nach Prof. Kollath als Wegweiser

Bereits in den 1950er-Jahren machte der Mediziner und Ernährungs-Pionier Prof. Werner Kollath auf diese gewichtigen Nachteile aufmerksam. Seine Ernährungsforschungen konnten nämlich zeigen, dass Lebensmittel umso mehr an Wertigkeit verlieren, je stärker sie verarbeitet werden:

Im unverarbeiteten, vollständigen Zustand enthalten Lebensmittel (z.B. Obst, Gemüse, Getreide etc.) noch die größte Nährstoffvielfalt.

Doch da viele Vitamine und Mineralstoffe weder luft-, noch hitzebeständig sind, sorgt jeder Verarbeitungsschritt – sei es z.B. das Konservieren und Lagern, das Blanchieren, Kochen, Braten oder Frittieren – für einen Verlust wertvoller Inhaltsstoffe. Auch das Entfernen bestimmter Bestandteile, wie etwa das Schälen, Entkernen oder Entfetten, führt zu Wertverlusten und nimmt dem Lebensmittel an seiner Vollwertigkeit.

Solange es sich nur um geringe, schonende Verarbeitung handelt, fällt dieser Verlust nicht zu sehr ins Gewicht. Nehmen wir aber dauerhaft überwiegend stark verarbeitete, nährstoffarme Produkte zu uns, kann das mit der Zeit negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit nach sich ziehen.

Dies trifft ganz bedeutend auch beim Mehl zu: Ein unverarbeitetes Getreidekorn mit all seinen Bestandteilen (Randschichten, Keimling, Mehlkörper) ist an sich ein äußerst wertvolles, gesundes Lebensmittel.

Kommen die empfindlichen Vitalstoffe aus dem vollen Korn kurz nach dem Mahlen jedoch in Kontakt mit Licht und Sauerstoff, werden sie schnell inaktiv und verderben.

Werden zudem noch Randschichten und Keimling entfernt (wie es bei der Weiterverarbeitung zu Weißmehl der Fall ist), verliert das Korn noch weitere, hochwertige Fette, Eiweiße und Ballaststoffe, die für unsere Gesunderhaltung absolut essenziell sind.

Mehl, das bereits vor Wochen gemahlen wurde, enthält somit nur noch sehr wenige seiner ursprünglichen Stoffe. Dieses Problem besteht leider auch bei gekauftem Mehl – selbst, wenn es sich um Vollkornmehl handelt. Die einzige Lösung, diesem Problem entgegenzuwirken, ist somit, Mehl erst kurz vor der Verwendung frisch zu mahlen, um alle Inhaltsstoffe bestmöglich zu erhalten. (Lies mehr Wissenswertes zum Thema „Vollkornmehl & Mehlherstellung“)

So war auch der Grundgedanke der Vollwertkost geboren: Je naturbelassener und vollständiger, desto vollwertiger und in Folge dessen auch gesünder ist eine Ernährungsweise für den menschlichen Organismus.

„Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich!“ – Rückbesinnung auf naturbelassene, vollwertige Ernährung

Vor diesem Hintergrund begründete Prof. Kollath gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Schnitzer das Prinzip der Vollwerternährung. Sein bekannter Leitsatz „Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich!“ weist bis heute auf die Wichtigkeit einer möglichst naturbelassenen, vollwertigen Ernährung für unsere Gesundheit hin und betont die Notwendigkeit traditioneller, schonender Herstellungsverfahren.

Inzwischen gewinnt dieses alte Wissen jedoch wieder an Bedeutung: Immer mehr Menschen besinnen sich auf eine gesundheitsbewusste, nachhaltige und vollwertige Ernährungs- und Lebensweise zurück, wünschen sich fair und ökologisch erzeugte Lebensmittel und hinterfragen Anbau- und Produktionsbedingungen.

Langsam, aber sicher feiert auch die altbewährte Backkunst ein Comeback und das Interesse am Selberbacken steigt.

KoMoMio schwarz mit Brot und Getreide

Getreidemühlen für zuhause ermöglichen gesunde Ernährung für jeden

Auch die Idee, Getreidemühlen für zuhause anzubieten, lässt sich auf Kollaths Forderung nach naturbelassener Ernährung zurückführen. 

Bei einer Getreidemühle für zuhause handelt es sich im Prinzip eine „Miniatur-Version“ einer großen Kornmühle. Haushalts-Getreidemühlen verfügen über ein elektrisches Mahlwerk, sowie solide Mahlsteine und ermöglichen es, jederzeit frisches (Vollkorn-)Mehl selbst herzustellen. So wird die eigene Küche im Handumdrehen zur Vollwert-Backstube!

Für wen lohnt es sich, eine Getreidemühle zu kaufen?

Kurz gesagt: Im Grunde genommen für alle, die sich möglichst gesund, vollwertig und nachhaltig ernähren möchten.

Doch natürlich gibt es Situationen und Gründe, die besonders dazu anregen, über die Anschaffung einer Getreidemühle nachzudenken, z.B…

  • … wenn eine ganze Familie gesund versorgt werden soll,
  • … für Personen, die gerne und viel kochen & backen und dafür häufig Mehl benötigen,
  • … bei Unverträglichkeiten gegenüber Getreide (z.B. Glutenintoleranz),
  • … bei bereits bestehenden Erkrankungen, bei denen es auf eine besonders bewusste Ernährung ankommt (z.B. Übergewicht, Diabetes, Allergien) & zur Prävention.

Getreidemühle kaufen – die wichtigsten Vorteile für dich!

Wer nur selten Mehl benötigt, kann sich alternativ auch in vielen Bioläden die entsprechende Getreidemenge auf Nachfrage frisch mahlen lassen.

Doch spätestens, wenn Brot und Gebäck öfter selbstgemacht werden sollen, kann es sich sehr lohnen, eine eigene Getreidemühle zu kaufen. Wir haben die wichtigsten Vorteile für dich gesammelt:

  1. Flexibel & unabhängig: Du kannst jederzeit auf frisches, vitalstoffreiches Vollkornmehl zurückgreifen. Ganze Getreidekörner kannst du bei richtiger Lagerung nahezu ewig aufbewahren und dir daraus dein Mehl herstellen, wenn du es benötigst!
  2. Gesund & vollwertig: Eine Getreidemühle zählt zu den besten Investitionen in deine eigene Gesundheit. Denn frischer, naturbelassener und vollwertiger kannst du Getreide kaum zu dir nehmen!
  3. Auch in Zukunft bestens versorgt: Einmal angeschafft, hält dir eine solide Getreidemühle für Jahrzehnte und wird dir so lange Zeit gute Dienste erweisen!
  4. Abwechslungsreich & kreativ: Heute Weizen, morgen Roggen, übermorgen Dinkel? Na klar! Eine Getreidemühle sorgt für jede Menge Abwechslung innerhalb deiner Ernährung. So wird es garantiert nicht langweilig und deiner (Back-) Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
  5. Alles unter Kontrolle: Mahlst du dein Mehl selbst, weißt du ganz genau, was in deinem Essen drinsteckt. Was du nicht magst oder nicht gut verträgst, kommt auch nicht in deine Mühle. Punkt.
  6. Preiswerter, nachhaltiger & Zero Waste: Mehl selbst herzustellen ist um einiges günstiger, als ständig neues Mehl zu kaufen. Regional angebautes Bio-Getreide kannst du z.B. in großen Mengen deutlich günstiger erhalten und ohne Probleme als Vorrat anlegen. Ganz nebenbei reduzierst du so auch noch unnötigen Verpackungsmüll und leistest einen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
  7. Lecker: Und abschließend spricht natürlich noch ein besonders schlagkräftiges Argument dafür, eine Getreidemühle zu kaufen: Der Geschmack! Da alle Aromastoffe bestmöglich erhalten bleiben, schmeckt Gebäck aus frisch gemahlenem Mehl einfach unvergleichbar lecker! Wer den Unterschied einmal probiert hat, wird ihn nicht mehr missen wollen.

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