Gesundes Brot selber backen – so gelingt es ganz einfach und köstlich!

Ein gesundes Brot selber zu backen ist kompliziert und aufwendig? Dieser Gedanke sollte dich nicht länger abhalten, deine eigenen Backkünste zu entdecken. Denn Brotbacken ist in Wirklichkeit viel einfacher, als du vielleicht denkst! Weder brauchst du dafür jahrelange Erfahrung, noch ausgefallene Zutaten oder gar einen speziellen Brotback-Automaten.

Mit diesem Artikel möchten wir dir Appetit machen, dein Brot einfach mal selbst zu backen. Neben interessantem Back-Wissen versorgen wir dich mit nützlichen Tipps, damit der Duft von frischgebackenem Brot auch schon bald durch deine Küche zieht!

Brot backen – ein Handwerk mit jahrtausendealter Tradition

Bevor wir einsteigen, noch ein paar Worte zum Brot selbst. Bis in die heutige Zeit ist es ein absolut bedeutsames Grundnahrungsmittel, das nahezu weltweit verzehrt und geschätzt wird.

Die Entstehungsgeschichte des Brotes reicht viele Jahrtausende zurück. Erste, ganz simple Brotfladen wurden bereits in der Steinzeit hergestellt. Als Erfinder des Brotes, das wir heute kennen, gelten die Ägypter, die vor über 6000 Jahren schon verschiedene Brotrezepte und Backöfen kannten. Im Mittelalter entwickelte sich das Brotbacken zu einem regelrechten Handwerk weiter, das vom Getreideanbau über die Mehl- und Teigherstellung bis hin zum Backverfahren diverse Arbeitsschritte in sich vereint.

5 gute Gründe, warum du dein Brot selber backen solltest

Selberbacken lohnt sich aus vielen guten Gründen. Hier sind 5 davon:

  1. Du kannst dein Getreide ganz nach deinem persönlichen Geschmack und deiner Verträglichkeit auswählen – besonders praktisch, wenn du z.B. aufgrund von Allergien und Unverträglichkeiten genau auf die Zutaten deiner Backwaren achten musst.
  2. Auch auf die Qualität deiner Zutaten hast du Einfluss. So kannst du beispielsweise Bioprodukte bevorzugen und dein Mehl selbst mahlen.
  3. Viele Bäckereien nutzen zum Backen Zusatzstoffe und künstliche Backtriebmittel, die für eine ansprechende Teigkonsistenz und Optik sorgen. Ihre Wirkung auf die Gesundheit ist jedoch umstritten. Beim Selberbacken gehst du stattdessen auf Nummer Sicher, weil du die volle Kontrolle darüber behältst, was in dein Brot kommt und was nicht.
  4. Zeit fürs Abendessen, aber kein Brot mehr im Haus? Das wird dir nicht mehr passieren, wenn du beginnst, dein Brot selber zu backen. Bereite am besten gleich mehrere Brote vor, die du auf Vorrat einfrieren und bei Bedarf einfach auftauen kannst.
  5. Beim Selberbacken sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es z.B. mit einer Portion gehackter Nüsse im Teig, Kernen auf der Kruste oder einer ausgefallenen Getreidesorte?

Backe, backe...Brot!

Ob krosses Baguette, knuspriges Knäcke, kräftiges Vollkornbrot oder luftiges Naan – Brot ist nicht gleich Brot. Allein in Deutschland kennen wir inzwischen weit über 300 Sorten! Da ist es kaum zu glauben, dass Brot im Prinzip immer aus ähnlichen Grundzutaten besteht:

Die Basis für einen klassischen Brotteig bilden Mehl, Wasser, Salz und ein Backtriebmittel wie Hefe oder Sauerteig. Je nach Sorte kommen weitere Zutaten wie beispielsweise Quark, Öl und Gewürze hinzu.

Das Mehl zum Brotbacken kann aus nahezu jedem Getreide gewonnen werden. Die ersten Brote entstanden aus den Urformen des Weizens – Einkorn und Emmer. Heute werden meist Weizen, Dinkel, Roggen und Mehlmischungen daraus verwendet. Doch auch aus Hafer, Gerste, Hirse, Reis und glutenfreien Pseudogetreiden wie Buchweizen lassen sich Brote backen.

Jedes Getreide hat einen anderen Geschmack und seine spezifischen Backeigenschaften. Besonders das im Getreide enthaltene Klebereiweiß „Gluten“ sorgt für eine gute Bindung des Teiges. Bei glutenfreien Mehlen wie Buchweizen- oder Hirsemehl fehlt diese Eigenschaft und muss durch andere, bindende Faktoren ausgeglichen werden, um ein ähnlich gutes Ergebnis zu erreichen.

Sauerteig im Glas mit Bambusdeckel

Hefeteig, Sauerteig? Die Qual der Wahl beim Selber-Backen

Wer sein Brot selber backen möchte, wird schnell feststellen, dass es dazu unterschiedliche Möglichkeiten gibt. Während einige Rezepte Hefe als Backtriebmittel nutzen, wird in anderen ein Sauerteig angesetzt. Wo aber liegt der Unterschied?

Hefeteig

Hefe – ob frisch oder trocken – ist als Backtriebmittel sehr beliebt für leichte, feinporige Gebäcke, z.B. Baguette, Toastbrot, Weißbrot und Mischbrot. Durch die Hefe entstehen im Teig kleine Gasblasen, die für eine Ausdehnung der Teigmasse sorgen. Hierzu wird der Teig für einige Zeit abgedeckt und muss dann an einem warmen Ort ruhen. Auch, wenn die genaue Gehzeit vom jeweiligen Rezept abhängt, ist ein durchschnittlicher Hefeteig oft schon nach 30-60 Minuten bereit zum Weiterverarbeiten. Somit ist es ein wesentlicher Vorteil von Hefeteig, dass er relativ unkompliziert und schnell zubereitet ist. Da frisches Hefegebäck jedoch leichter verdirbt, sollte es zeitnah verzehrt werden.

Sauerteig

Sauerteig ist – wie es der Name bereits andeutet – ein angenehm säuerlich schmeckender Teig, der gerne für reichhaltige Gebäcke wie Vollkornbrote zum Einsatz kommt. Diese benötigen nämlich eine stärkere Lockerung als Brote aus weißem Mehl, was durch die im Sauerteig enthaltenen Milch- und Essigsäurebakterien spielend gelingt. Brote aus Sauerteig sind häufig besser bekömmlich und können länger gelagert werden als Brote aus Hefeteig. Viele Menschen glauben, ein Sauerteigbrot selbst zu backen sei eine äußerst komplizierte Angelegenheit. Das ist jedoch nicht wahr. Wer etwas Zeit mitbringt, kann innerhalb von fünf Tagen aus den Grundzutaten Mehl und Wasser ganz leicht einen eigenen Sauerteigansatz selber herstellen. Eine genaue Anleitung dazu haben wir hier für dich vorbereitet.

Frischgemahlenes Mehl – das Geheimnis für gesundes und leckeres Brot

Damit dein Brot am Ende nicht nur gesund ist, sondern auch köstlich schmeckt, spielt das Mehl eine wichtige Rolle. Den größten gesundheitlichen Mehrwert liefert dir definitiv Vollkornmehl. Natürlich könntest du dir einfach eine Packung Mehl im Supermarkt besorgen. Was viele jedoch nicht wissen: Gekauftes Mehl hat die meisten seiner eigentlich wertvollen Vitalstoffe bereits verloren. Schuld daran ist der Kontakt mit Licht und Sauerstoff, wodurch kurz nach dem Mahlen licht- und luftempfindliche Vitalstoffe zersetzt werden. Leider trifft das auch auf gekauftes Vollkornmehl zu, das bereits zwei Wochen nach dem Mahlen den Großteil seiner Vitalstoffe verloren hat und nicht mehr wesentlich besser ist als Auszugsmehl.

Die beste Lösung ist es, dein Getreide selbst zu mahlen. Mithilfe einer Getreidemühle für zuhause gelingt das ganz leicht. Innerhalb weniger Minuten hast du so jederzeit frischgemahlenes, duftendes, vitalstoffreiches Vollkornmehl zur Verfügung, mit dem du anschließend dein eigenes, gesundes Brot backen kannst.

Gesundes Brot selber backen? Mit unseren Tipps klappt es!

Du bist startklar zum Selberbacken? Dann haben wir nun noch ein paar Tipps für dich, die dir den Einstieg erleichtern:

  1. Setze auf bewährte Rezepte
    Halte dich für den Anfang an bewährte, ganz einfache Brotrezepte, die dir Sicherheit geben. Gelingen dir deine ersten Backwerke, hast du Motivation für weitere, komplexere „Back-Projekte“ und wirst mit jedem Mal experimentierfreudiger. Unser Rezept für selbstgemachtes Sauerteigbrot ist auch für Einsteiger bestens geeignet.
  2. Backe auf Vorrat
    Backe mehrere Brote auf einmal und friere nicht direkt benötigtes Gebäck ein. So sparst du nicht nur jede Menge Zeit und Aufwand, sondern hast auch immer ein leckeres Brot auf Vorrat.
  3. Ganze Körner statt gekauftes Mehl
    Statt dich mit gekauftem Mehl zu bevorraten, lege dir eine Auswahl unterschiedlicher Getreide zu. Unbehandelte, ganze Getreidekörner kannst du extrem lange lagern und stets vor dem Backen frisch mahlen. Damit erhältst du die meisten der im Getreide enthaltenen, wertvollen Inhaltsstoffe. Besonders einfach klappt das Mahlen mit einer eigenen Getreidemühle. Hast du keine, kannst du dein Getreide z.B. auch in vielen Bioläden frisch mahlen lassen.
  4. Gut kneten
    Knete deinen Brotteig vor der Weiterverarbeitung gut und gründlich durch. Das Kneten sorgt für eine optimale Verbindung aller Teigbestandteile. Der Teig kann mehr Sauerstoff aufnehmen und dein Brot wird am Ende deutlich lockerer und feiner.
  5. Knusper-Kruste
    Ein ganz einfacher Trick für eine besonders schöne, knusprige Brotkruste ist es, das Brot vor dem Backen mit etwas Wasser zu bepinseln. Alternativ kannst du auch ein feuerfestes Schälchen mit Wasser während des Backens in den Ofen stellen.
  6. Garprobe mit dem „Klopftest“
    Du bist unsicher, ob dein Brot wirklich fertig gebacken ist? Dann hilft der „Klopftest“! Dazu nimmst du das Brot kurz auf seiner Form und klopfst mit dem Finger auf die Unterseite. Klingt es hohl, ist es bereits fertig. Hört es sich eher dumpf an, gönn ihm noch einige weitere Minuten im warmen Backofen.
  7. Richtige Lagerung für optimale Frische
    Frisches Brot ist ein Genuss! Damit das auch so bleibt, bis alles aufgegessen ist, ist die richtige Lagerung wichtig. Eine Papiertüte oder gar der Kühlschrank sind dafür nicht die richtigen Orte – hier wird Brot schnell hart, trocken und verliert an Geschmack. Besser ist es, dein Brot in einem extra dafür gedachten Tongefäß (einem „Brottopf“, z.B. aus glasierter Keramik mit Luftlöchern) aufzubewahren. So bleibt es auch nach einigen Tagen noch appetitlich frisch.

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