Müsli selber machen: Das WAHRE Geheimnis eines gesunden Frühstücks

Müsli selber machen bedeutet für die meisten Menschen sich ein Müsli aus verschiedenen Zutaten zusammenzustellen. Ob klassisch, Knuspermüsli oder Granola: Man findet im Internet hunderte Rezepte für einen guten Start in den Tag. Doch ist ein Frühstück wirklich gesund, nur weil man selbst eine Mischung zubereitet? Es kommt wie immer auf die Zutaten an! Fast jedes Rezept enthält zu viel Zucker, nicht die richtigen Nährstoffe oder ist einfach zu unausgewogen. Doch nicht nur das: Auch die Zutaten selbst sind oft nicht so gesund, wie sie scheinen.

Woraus besteht Müsli?

Müsli besteht zum großen Teil aus Getreide. Der Hauptbestandteil ist dabei meist geflockter Hafer, oder kurz: Haferflocken. Was kaum jemand weiß: industriell hergestellte Haferflocken werden auf bis zu 100°C erhitzt. Zuerst wird der Hafer mit heißem Wasserdampf behandelt, dann gewalzt und anschließend bei starker Hitze wieder getrocknet. Diese Behandlung macht den Hafer zum einen geschmeidiger, damit er zu formschöneren Flocken gepresst werden kann. Zum anderen werden die Haferflocken durch die Hitze haltbar gemacht, denn der Keimling des Hafers enthält von Natur aus viele wertvolle Öle und Fette. Der Fettanteil bei Hafer liegt bei etwa sieben Prozent, mehr als doppelt so viel wie bei anderen Getreiden. Die Öle würden nach einigen Wochen ranzig, da beim Walzen die schützende Schale des Haferkorns beschädigt wird und ab diesem Moment der Sauerstoff aus der Luft mit den Ölen reagiert. Es beginnt ein Oxidationsprozess, der dazu führt, dass die Öle verderben. Durch die Erhitzung wird das verhindert.

Hafer

Erhitzen des Korns verringert den Nährstoffgehalt

Doch die Erhitzung hat einen entscheidenden Nachteil: viele Nährstoffe gehen verloren. Dies betrifft vor allem die hitzeempfindlichen Vitamine und aktiven Enzyme wie etwa die Lipase. Sie fördert die Fettverbrennung und gleichzeitige Energiegewinnung im Körper. Außerdem büßen die für die Verdauung so wichtigen Ballaststoffe stark an Qualität ein. Industriell hergestellte Haferflocken sind somit alles andere als ein Naturprodukt. Sie sind ein stark verarbeitetes und konserviertes Industrieprodukt, dass die ursprüngliche Qualität des Getreides stark einschränkt. Sie sind zwar immer noch gesünder als andere Lebensmittel, die noch stärker verarbeitet sind, doch ein Großteil der eigentlich im Hafer enthaltenen Nährstoffe wird gar nicht genutzt, da diese bei der Verarbeitung verloren gehen.

Lösung: Müsli frisch selberflocken

Nicht umsonst gibt es bereits seit gut 30 Jahren Flockenquetschen für den Heimgebrauch. Damit kann man seine Frühstücksflocken aus Hafer und aus anderem Getreide wie etwa Dinkel ganz einfach selber herstellen. Zudem lassen sich damit auch Saaten wie etwa Leinsamen oder Sesam frisch quetschen. Dadurch werden diese besser verdaulich. Leinsamen kann vom Körper zum Beispiel nur dann verwertet werden, wenn seine Schale mindestens angebrochen ist. Dann versorgt Leinsamen den Körper unter anderem mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Ganz nebenbei bemerkt, sind Leinsamen damit übrigens die heimische und deutlich preiswertere Alternative zu den teuren und importierten Chiasamen, die aktuell im Trend sind.

Nährstoffe des Hafers bleiben frisch geflockt erhalten

Bei der frischen Herstellung von Haferflocken mit einer Flockenquetsche bleiben die wertvollen Nährstoffe des Hafers in voller Qualität erhalten. Dies betrifft vor allem die lebendigen Bestandteile unter den Nährstoffen wie etwa Vitamine und Enzyme, weniger die besser hitzebeständigen wie etwa Mineralien. Man kann sich leicht vorstellen, dass ein naturbelassenes Getreidekorn lebt, denn schließlich kann aus ihm unter den richtigen Bedingungen eine neue Pflanze wachsen. Das kann man leicht zuhause ausprobieren, indem man das Getreide in einem Keimglas keimen lässt. Nach einigen Tagen der Bewässerung wachsen aus den Getreidekörnern Sprossen. Es sollte dabei niemanden überaschen, dass dies nicht mehr funktioniert, wenn das Getreide-Samenkorn über mehrere Stunden stark erhitzt wurde.

Enzymaktivität in nkat/g

Quelle: Lab analysis report, bilacon GmbH, 2019/04/05

B-Vitamine in µg

Quelle: MRI - Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel beim Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Das Geheimnis liegt in intakten Nährstoffen

Im frisch geflockten Korn hingegen bleiben die lebendigen Nährstoffe intakt und können im Körper Ihre wohltuende Wirkung entfalten. Das frisch geflockte Getreide wird aufgrund seines hohen Ballaststoffgehalts als Zahnbürste für den Darm angesehen. Die aktiven Enzyme des Getreides unterstützen den Körper bei verschiedensten Verdauungs- und Verbrennungsprozessen. Enzyme werden als Katalysatoren beschrieben, da sie chemische Reaktionen und somit Fermentationsprozesse beschleunigen. Die Keimöle des Hafers enthalten zudem zahlreiche wertvolle Fettsäuren, die nicht nur nahrhaft sind, sondern auch gut schmecken. Sie geben dem Hafer ein mildes und doch kräftiges Aroma. Frische Flocken sind also nicht nur deutlich nahrhafter und nährstoffreicher als industriell hergestellte und verarbeitete Flocken, sondern schmecken auch anders.

Die Zeitschrift Schrot und Korn wusste von den Vorteilen des Selberflockens übrigens schon 1997 und hat in einem Artikel darüber berichtet, den man heute immer noch online findet: Locker flockig in den Tag: Getreide-Flocken selbst herstellen

Qualität die man schmeckt

Industriell hergestellte und lang gelagerte Flocken schmecken oftmals trocken und weichen schlecht auf. Ein großer Teil des natürlichen Aromas des Hafers geht verloren. Hinzu kommen zwar Röstaromen, die den frischen und nicht erhitzten Flocken fehlen, das Geschmacksbild wird dadurch jedoch eintönig. Ähnlich wie bei frischgemahlenem Kaffee berichten viele Leute, dass sie keine industriell hergestellten Flocken mehr essen möchten, nachdem sie die frischen Flocken probiert haben. Zusätzlich hält bei frischen Flocken das Sättigungsgefühl trotz gleicher Portionsgröße oft deutlich länger an. Dies sind natürlich subjektive Eindrücke und über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, doch sie zeigen, dass es sich lohnt frische Flocken selbst auszuprobieren.

Wer tatsächlich Wert auf gesunde Ernährung und Vollwertkost legt, sollte sich mit dem Thema auseinandersetzen. Das Selberflocken Getreide und Saaten ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer bewussten Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung.

Beliebte Produkte um Müsli selber zu machen