Vitalstoffreiches Vollkornmehl: Warum es sich lohnt, dein Mehl selbst zu mahlen

Duftendes Brot, köstliche Kuchen – Selberbacken liegt gerade voll im Trend! Doch hast du schon mal darüber nachgedacht, dir auch dein Mehl selbst zu mahlen? Noch nicht? Dann wird es Zeit! Denn echte Back-Profis wissen: Mehl selbst mahlen ist nicht nur deutlich gesünder und schmeckt besser, sondern bietet darüber hinaus viele weitere Vorteile. Wir haben sie für dich gesammelt und zeigen dir in diesem Artikel, warum es sich auch für dich lohnt, dein Mehl in Zukunft selbst zu mahlen.

Mehl kaufen vs. Mehl selbst mahlen

Vielleicht hast du schon öfter gehört, dass immer mehr Menschen ihr eigenes Mehl selbst mahlen. Aber ist das nicht total übertrieben? Schließlich gibt es doch in jedem Supermarkt bereits fertiges Mehl zu kaufen! Die Auswahl an unterschiedlichen Getreidesorten und Mehltypen ist riesig und reicht von Weißmehl über Vollkornmehl bis hin zu glutenfreiem Mehl.

Lohnt sich Selbermahlen da überhaupt? Wir sagen ganz klar: Ja! Denn gekauftes Mehl ist mit Mehl, das selbst gemahlen wurde, überhaupt nicht zu vergleichen. Weil dieser Unterschied bisher jedoch nur wenig bekannt ist, möchten wir ein bisschen Licht ins Dunkle bringen.

Das Problem: Vollkorn ist nicht gleich Vollkorn

Dass Vollkornmehl gesünder ist als Weißmehl, weiß heute fast jedes Kind. Daher liegt der Griff zum Vollkornmehl auch beim Selberbacken nahe. Die Sache hat nur einen Haken: Vollkorn ist nicht gleich Vollkorn!

Von Vollkornmehl spricht man dann, wenn das ganze Getreidekorn mitsamt aller Bestandteile zur Mehlherstellung verwendet wurde – das „volle Korn“ sozusagen. Ein solches, naturbelassenes Getreidekorn besteht vereinfacht ausgedrückt aus einem überwiegend stärke- und eiweißhaltigen Mehlkörper, einem fetthaltigen Keimling und ballaststoffreichen Randschichten. Hinzu kommen zahlreiche „Vitalstoffe“, z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme.

Frisch gemahlenes Vollkornmehl enthält noch all diese Vitalstoffe in ihrer bioaktiven Form. Doch bereits kurz nach dem Mahlen wird es kritisch, was die wertvollen Inhaltsstoffe des Vollkornmehls angeht. Denn viele davon reagieren sehr empfindlich auf äußere Einflüsse wie z.B. Licht und Sauerstoff. Nach nur wenigen Stunden verliert das frisch gemahlene Mehl stetig an Wertigkeit. Einige Vitalstoffe werden z.B. inaktiv, natürliche Aromastoffe verflüchtigen sich, Ballaststoffe reduzieren ihre Quellfähigkeit. Je länger das Mehl gelagert wird, desto höher fällt dieser Wertverlust aus. Schon nach zwei Wochen Lagerung hat das Vollkornmehl so viele seiner wertvollen Eigenschaften verloren, dass es mit Auszugsmehl verglichen werden kann. Ähnlich wie bei Obst und Gemüse, die ebenfalls kurz nach der Ernte an Vitaminen, Frische und Geschmack verlieren, ist es eben auch beim Vollkornmehl – nur kann dieser „Abbauprozess“ nicht ganz so offensichtlich beobachtet werden.

Aus diesem Grund ist gekauftes (und zumeist lange gelagertes) Vollkornmehl gesundheitlich leider kaum besser als Weißmehl, obwohl es als Vollkornmehl deklariert ist – ein „Wolf im Schafspelz“ sozusagen.

Leider nutzen auch die meisten Bäckereien für die Herstellung ihrer Backwaren überwiegend angekauftes, lange gelagertes (Vollkorn-) Mehl. Deshalb sind Brot, Brötchen & Co, die beim Bäcker in der Vollkorn-Variante erhältlich sind, in Wirklichkeit oft gar nicht mehr so gesund, wie ihr Ruf.

Die Lösung: Vollkorn-Mehl einfach selbst mahlen – mit einer eigenen Getreidemühle

Wer diese Fakten zum ersten Mal hört, ist oft erstaunt und ernüchtert zugleich – geht man doch davon aus, mit dem Kauf eines Vollkornproduktes etwas Gesundes zu erwerben. Dennoch ist es möglich, in den Genuss des vitalstoffreichen, vollen Korns zu kommen:

Zum einen gibt es Bäckereien, die das Mehl für ihr Gebäck jeden Tag frisch mithilfe einer hauseigenen Getreidemühle selbst mahlen und direkt weiterverwenden. Meist sind dies Bio-Bäckereien, die ihre Zutaten generell sehr sorgfältig auswählen und auf traditionelle Produktionsverfahren setzen.

um anderen kannst du dein eigenes Mehl einfach selbst zu mahlen – mithilfe einer Getreidemühle für zuhause. Was sich für viele erst einmal ungewohnt anhört, ist in Wirklichkeit eine relativ simple Angelegenheit. Eine Getreidemühle für zuhause lässt sich nämlich, wie andere Küchengeräte auch, in deiner Küche platzieren. So hast du jederzeit die Möglichkeit, frisches Vollkornmehl selbst herzustellen. Ganz egal, ob du eher feines Mehl für einen Kuchen benötigst, oder groben Schrot für ein rustikales Vollkornbrot – eine Getreidemühle bekommt das spielend „gebacken“.

Gesundheitliche Vorteile von frisch gemahlenem Mehl

Dein Mehl selbst zu mahlen bringt für deine Gesundheit viele Vorteile:

  • Geballte Nährstoffvielfalt: Da beim Selbermahlen das ganze Korn verwendet wird, landen alle wertvollen Inhaltsstoffe des Getreides im frischen Vollkornmehl. Es enthält demnach neben hochwertigen Fettsäuren, pflanzlichem Eiweiß und komplexen Kohlenhydraten auch alle Vitalstoffe in bioaktiver, leicht verfügbarer Form.
  • B-Vitamine: Frisch gemahlenes Vollkornmehl ist ein ausgezeichneter Lieferant für die Gruppe der B-Vitamine, die in gekauftem Mehl leider bereits inaktiv sind. Vor allem das reichlich enthaltene Vitamin B1(Thiamin) ist wichtig für ein starkes Nervenkostüm, weshalb es oft auch als „Nervenvitamin“ bezeichnet wird. Ebenso sorgt es für die korrekte Verstoffwechselung von Kohlenhydraten. Vitamin B2 (Riboflavin) findet sich v.a. in den Randschichten des Korns und ist z.B. an einer gesunden Zellfunktion beteiligt. Vitamin B6 (Pyridoxin) dagegen unterstützt u.a. einen gesunden Eiweiß- und Fettstoffwechsel.
  • Optimale Energieversorgung durch komplexe Kohlenhydrate: Während weißes und lange gelagertes Mehl überwiegend einfache Kohlenhydrate enthält, die den Blutzuckerspiegel „Achterbahn fahren“ lassen, stecken im frisch gemahlenen Vollkornmehl komplexe Kohlenhydrate. Diese gehen nur langsam ins Blut über und halten somit den Blutzuckerspiegel stabil. Unsere Energiekurve bleibt dadurch konstant, wir sind fitter und können uns besser konzentrieren.
  • Langanhaltende Sättigung: Da frisches Vollkornmehl so reich an wertvollen Nährstoffen ist, sättigt es wesentlich besser und länger als weißes, nährstoffarmes Mehl. Durch den Genuss von frisch gemahlenem Vollkornmehl tankst du also keine „leeren Kalorien“, sondern viele Vitalstoffe, die dich lange satt und zufrieden durch den Tag bringen.
  • Gesunde Verdauung: Auch für deine Verdauung ist es eine Wohltat, dein Mehl selbst zu mahlen. Dies hat u.a. mit den vielen Ballaststoffen zu tun. Sie quellen im Darm auf und halten die Verdauung optimal in Schwung. Im frisch gemahlenen Zustand sind die Ballaststoffe deutlich quellfähiger als in gekauftem Mehl und können ihre Aufgabe noch besser erfüllen. Mehr über eine gesunde Verdauung liest du in unserem Artikel zum Thema Vollkorn und Darmgesundheit.

Neben den gesundheitsförderlichen Aspekten hat es noch weitere praktische Vorteile, dein Mehl selbst zu mahlen. Verglichen mit gekauftem Mehl ist es deutlich...

  • …preiswerter: Biologische, hochwertige Lebensmittel zu kaufen kann auf Dauer ganz schön ins Geld gehen. Durch das Selbermahlen schonst du jedoch deinen Geldbeutel spürbar. Denn ganzes Getreide ist nämlich oft deutlich preiswerter zu haben als abgepacktes Mehl – v.a., wenn du es in größeren Mengen kaufst. Auch musst du kein teures Bio-Gebäck mehr besorgen, weil du es kostengünstig und mindestens genauso lecker zuhause selbst herstellen kannst. Die Anschaffung einer eigenen Getreidemühle ist zwar auch mit Kosten verbunden. Es handelt sich aber um eine einmalige Investition, von der du besonders profitierst, wenn du oft Mehl zum Kochen und Backen verwendest.
  • …nachhaltiger: Durch den bewussten Einkauf von biologischem, regionalem Getreide kannst du einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährung und Lebensweise leisten. Ebenso sparst du unnötigen Verpackungsmüll, der bei jeder Packung gekauftem Mehl anfällt.
  • …köstlicher: Auch geschmacklich überzeugt frisch gemahlenes Mehl auf ganzer Linie. Denn die unversehrten Aromastoffe aus dem vollen Korn sorgen für einen unvergleichbar köstlichen Geschmack, mit dem gekauftes Mehl nicht mithalten kann.
  • …individueller: Gerade, wenn du aufgrund von Lebensmittel-Unverträglichkeiten (z.B. auf Gluten) und Allergien besser auf eine Ernährung achten musst, lohnt sich Selbermahlen enorm. Du kannst das Getreide für dein Mehl auf deine individuelle Verträglichkeit abstimmen und musst keine Verunreinigung durch glutenhaltige Getreidespuren fürchten.
  • …flexibler: Spontan einen Kuchen oder eine leckere Pizza backen? Na klar! Wenn du selbst mahlst, hast du innerhalb weniger Minuten immer vitalstoffreiches Vollkornmehl zur Hand. Am besten legst du dir hierzu einen Vorrat an ganzen Getreidekörnern an – sie halten bei richtiger Lagerung (kühl, trocken und dunkel aufbewahrt) prinzipiell jahrelang.

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